Coesfeld

 Foto: Tamara Reuter

Am 18. November war es endlich soweit – wir haben die glücklichen Gewinner des ersten NAJU Gruppenwettbewerbs gekürt. Gemeinsam beworben und gewonnen haben die NAJU- Kindergruppe und die NAJU- Familiengruppe Coesfeld.

Der Tag der Preisverleihung war zeitlich gut gefüllt und gab auch Außenstehenden die Möglichkeit sich in das Projekt rein zu versetzen. Der Nachmittag begann mit einem kleinen Fußmarsch, bei dem wir die verschiedenen Projekte der Gewinnergruppen kennen lernen durften.

Nach dem die Kinder der NAJU- Gruppe den Wunsch geäußert haben sich auch in den aktiven Naturschutz einzubringen, entstanden 2010 die ersten Kontakte zum Heimatverein. Dieser ist seit 2004 für die Pflege des Naturschutzgebietes „Letter Wacholderheide“ verantwortlich. Fachlich betreut wird dieses Projekt von dem Naturschutzzentrum Coesfeld. Beim ersten gemeinsamen Arbeitseinsatz wurde ein Teil des Heidegebiets entmoost. In den darauf folgenden Jahren wurde den NAJU Gruppen eine eigene Aufgabe in diesem Gebiet zugeteilt. Dies, aktuell fertig gestellte Projekt, ist eine Heckenpflanzung. Am Samstag den 17. November wurde die Pflanzung erfolgreich beendet. Seit den ersten gemeinsamen Einsätzen sind der Heimatverein und das Naturschutzzentrum Coesfeld immer wieder an die NAJU Gruppen heran getreten, um verschiedene Projekte im Rahmen des Naturschutzes durchzuführen. Dank dieser Verbindung weiß man im Kreis Coesfeld wofür die vier Buchstaben der NAJU stehen und was in gemeinschaftlicher Arbeit mit viel Spaß geleistet werden kann.

Von der Heide ging es dann zum Wassertretbecken und dem Barfußpfad. Antje Kleinschneider hat uns das Projekt von den Anfängen bis zur feierlichen Einweihung vorgestellt. Beginnend mit einer Besichtigung des damals noch inaktiven Tretbeckens und der Planung zur Neugestaltung ging es bald an die Arbeitseinsätze. Mit Schubkarren, Spaten und Arbeitshandschuhen bewaffnet haben die Kinder- und die Familiengruppe Coesfeld, gemeinsam mit dem Heimatverein Lette, in nur 9 Stunden rund um das Becken einen Barfußpfad befüllt, eine große Kräuterspirale und Blumenbeete angelegt.

Nach der kleinen Wanderung ging es dann zum Heimathaus, in dem wir uns alle gesellig zusammensetzten und uns vor der großen Preisverleihung mit Tee und Kuchen aufwärmten. Rebecca Weinz und David Pannock aus dem Vorstand der NAJU NRW haben jeweils einem Vertreter der Kinder- und Familiengruppe eine Siegesurkunde überreicht.

Am Ende dieses ereignisreichen Tages waren alle Mitglieder der Gruppen, inklusive Antje Kleinschneider und den Vertretern der NAJU NRW, glücklich und voller neuer Eindrücke – ein absolut gelungener Sonntag

 

Die Gewinnerin im Interview

 

Jetzt ist es offiziell, Antje Kleinschneider und die beiden NAJU Gruppen aus Coesfeld haben den ersten Gruppenwettbewerb nicht nur erfolgreich gemeistert, sondern wurden auch feierlich ausgezeichnet. Zu diesem aufregenden Tag wurde Antje von Tamara aus der Landesgeschäftsstelle in Düsseldorf befragt.

 

Tamara: Wie fühlst Du dich als frisch gebackene Gewinnerin des Gruppenwettbewerbs?

Antje: Ich bin stinkestolz auf uns alle... Ich finde die Leute in unseren beiden Gruppen so nett und ich bin so gerne mit ihnen zusammen, dass ich es richtig klasse finde, jetzt für unseren gemeinsamen Einsatz für den Naturschutz diesen Preis gewonnen zu haben!

 

Tamara: Woran hatten die Kinder oder auch Familien bei der Durchführung des Projekts besonderen Spaß?

Antje: Erst einmal freuen sich alle darauf sich wieder zu treffen. Zu den Arbeitseinsätzen sind ja auch immer die Eltern und Geschwister der Kindergruppe eingeladen, so dass sich diese, die Mitglieder der Kindergruppe und die der Familiengruppe immer „nur“ bei  Arbeitseinsätzen begegnen. Bei den Arbeitseinsätzen mit dem Heimatverein kommen auch noch andere nette Menschen hinzu, die man wiederum nur dort trifft.

Toll ist es einfach auch zusammen zu arbeiten. Jeder hilft jedem. Wir lernen uns untereinander auf eine neue Weise kennen und ich finde das Gefühl besonders schön, dass solche Projekte nur entstehen, weil jeder nach seinen Möglichkeiten mit anfasst. Wenn ich am Ende auf das Tagwerk blicke, bin ich immer ganz erstaunt, was wir geschafft haben – gemeinsam. Es stellt sich Freude und etwas Stolz ein und ich glaube das geht vielen in der Gruppe so. Die Kinder hatten, speziell bei diesem Projekt, viel Spaß beim Erlernen der elementaren Grundlagen des „Schaufelhaltens“ und des „Schubkarrebeladens“, sowie des „Schubkarrefahrens“. Sie hatten nicht geahnt, dass auch das eine Kunst ist – Eigentlich hat alles viel Freude gebracht, aber richtig toll war es dann bei der Einweihungsfeier der Anlage zum ersten Mal den Barfusspfad entlang zu gehen.

 

Tamara: Würdet ihr ähnliche Projekte erneut durchführen wollen?

Antje: Ja, sicher. Wir werden sehen welche Ideen uns oder dem Heimatverein noch kommen. Ich denke ohne unsere gemeinsamen Überlegungen, also Heimatverein, Kinder/ Familiengruppe und Gärtnerei Franken würde die Anlage heute ein anderes Gesicht haben. Keine Blumenwiese, keine Brombeer- Himbeerhecke und keine Kräuterbeete auch mit heimischen Heilkräutern. Aber dieses Projekt ist ja noch nicht zu Ende. Wir haben damit ja auch eine Verantwortung übernommen. Die Pflege der Kräuterbeete bleibt unsere Aufgabe als Kindergruppe.

 

Tamara: Womit geht es (2013) bei Euch weiter?

Antje: Die Planungen für das Jahresprogramm laufen in beiden Gruppen auf Hochtouren. Die Kinder möchten auf jeden Fall ihr Projekt „Kein Wald für die Tonne“ weiter führen. Es sind z.B. Ausstellungen in Planung. Auf der Themenliste stehen unter Anderem „Der Wolf“, „Plastikmüll“, die „Stunde der Gartenvögel“, „GEO- Tag der Artenvielfalt“, eine Übernachtungsaktion und und und …

Die Familiengruppe hat Themenvorschläge wie „Biotop Mensch“, Nistkastenbau,„Vogel des Jahres“ oder eine „Eulenexkursion“ gesammelt. Auf jeden Fall stehen wieder verschiedene gemeinsame Arbeitseinsätze auf dem Plan –mit dem NABU, mit dem Naturschutzzentrum Coesfeld und mit dem Heimatverein.

Und vielleicht gelingt es uns ja auch noch mehr Menschen von der Natur vor der eigenen Haustür zu begeistern und weitere Gruppen zu gründen. Im April dieses Jahres hat sich bereits eine neue Familiengruppe in Coesfeld gegründet.

 

Tamara: Vielen Dank für das Interview, Antje! Es war ein sehr schöner Tag in Coesfeld und wir hoffen, dass die NAJU Gruppen in Coesfeld weiterhin so tolle Projekte in Angriff nehmen und natürlich viel Spaß dabei haben!

 

Bericht, Fotos und Interview: Tamara Elaine Reuter