"Auf der Wiese steht 'ne Kuh...", so singen die Kinder in einem Lied, oft ohne zu wissen, was auf einer Wiese sonst noch so steht. Vielleicht können sie es ja auch gar nicht wissen, denn wo emdet man noch eine Wiese, auf der die Glockenblume oder die Sumpfdotterblume zu finden ist. Der Rückgang der Wiesen hat viel mit der Entwicklung in der Landwirtschaft und in unseren Gärten zu tun. Was in der Landwirtschaft die monoton grüne Wiese ohne jedes Kraut ist, ist bei uns im Garten der Rasen. Die Intensivierung der Landwirtschaft hat dazu geführt, daß immer mehr mit künstlichen Düngern gedüngt wird. Die Dünger steigern den Ertrag der Wiesen und Weiden. Gleichzeitig werden nur noch bestimmte, leistungsstarke Grassorten ausgesät, die dem Landwirt eine hohen Ertrag garantieren sollen. Dabei sind natürlich Begleitkräuter (wie etwa die Glockenblume) unerwünscht.

Wenn es sie überhaupt auf unseren oft überdüngten Wiesen noch gibt (viele Wildkräuter sind Arten der mageren Standorte), fallen sie nicht selten der Giftspritze zum Opfer. Doch da mag manch einer sofort an die mit dem Gelb des Löwenzahn übersäten Wiesen und Weiden denken, die doch wirklich schön aussehen. Wem ist auch schon bewußt, daß das vermeintlich schöne Gelb des Löwenzahn nur ein Anzeichen für die Überdüngung der entsprechenden Wiese ist (der Löwenzahn wächst auf stark gedüngten Böden). Doch auch bei diesem Thema ist es wieder schwierig, obwohl notwendig, auf die politischen Dinge einzugehen. Doch hier ist auch jeder einzelne gefragt: Die Blumenwiese im Hausgarten ist ein typisches Beispiel für Engagement im privaten Bereich. Wer sich einmal ein Stück Rasen und ein Stück magere Wiese im Vergleich angesehen hat, der wird bemerken, was uns mit der Überdüngung der Landschaft verlorengeht.