Mein Name ist Sandra Jedamski, ich bin 35 Jahre alt und die neue NAJU-Regionalleiterin für das Regionalbetreuerprojekt der NAJU NRW.

Um mich besser kennen zu lernen möchte ich mich Ihnen kurz vorstellen:

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Seit einigen Jahren leite ich als Jugend- und Öffentlichkeitsreferentin mehrere NAJU-Kindergruppen im Märkischen Kreis und führe Naturexkursionen mit Kindergärten und Schulen durch. Als Mitarbeiterin der Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände versuche ich darüber hinaus den Naturschutz auf gesetzlicher Ebene zu stärken.

 

Kindergruppe

NAJUs im Märkischen Kreis - Foto: S. Jedamski

NAJU-Regionalbetreuer in NRW
Die Betreuung der NAJU Kinder- und Jugendgruppenleiter/innen bekommt einen neuen Impuls. Mit dem Modellprojekt „NAJU-Regionalbetreuer in NRW“ soll künftig die Freiwilligenarbeit im Kinder- und Jugendbereich vor Ort gestärkt werden. Mit Hilfe regionaler Multiplikatoren können engagierte Menschen als Gruppenleiter/in in der Umweltbildung regional aus- und fortgebildet werden. Die Freiwilligen werden von den NAJU-Regionalbetreuern zudem konkret in die Arbeit vor Ort eingeführt und intensiv betreut. Gefördert wird das, von NAJU und NABU NRW initiierte Projekt, von der nordrhein-westfälischen Stiftung für Umwelt und Entwicklung.

 

Was sind die Ziele?
NAJU und NABU NRW setzen mit diesem Modell auf Nachhaltigkeit: Das umweltpädagogische Angebot wird ausgebaut, neue NAJU-Kinder- und Jugendgruppen werden gegründet. Möglichst vielen Kindern und Jugendlichen in NRW wird dadurch eine außerschulische Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ermöglicht.

Worum geht es in den NAJU-Gruppen?
Der NAJU geht es um die Vermittlung von Naturbegeisterung, Kreativität und Lebensfreude als Schlüssel für eine nachhaltige Denk- und Lebensweise. Neben der direkten Natur- und Sinneserfahrung, lernen Kinder und Jugendliche bei der NAJU auf spielerische Weise soziale, ökologische und ökonomische Zusammenhänge kennen, ihre Zukunft kreativ selbst zu gestalten und ihr Wissen über nachhaltige Entwicklung anzuwenden.

Was heißt BNE?
Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirkt.

 

Wie wird das Modellprojekt umgesetzt?
Das Modell wird zunächst in zwei Projektregionen erprobt. Je ein/e NAJU-Regionalbetreuer/in unterstützt drei NABU Kreis- oder Stadtverbände tatkräftig dabei, die Kinder- und Jugendarbeit vor Ort auszubauen. Dazu gehören neben dem Aufbau neuer Kinder- und Jugendgruppen, auch die regionale Ausbildung und Betreuung der Gruppenleiter/innen und die regionale Vernetzung aller NAJU-Gruppen untereinander. Die Region Münsterland (Coesfeld, Steinfurt und Warendorf) wird von NAJU-Regionalbetreuer Daniel Kebschull und die Region Hamm, Märkischer Kreis und Unna wird von NAJU-Regionalbetreuerin Sandra Jedamski koordiniert.

Das Modell macht Schule:
Seit Ende 2011 gibt es erfreulicherweise eine dritte NAJU-Regionalbetreuerstelle für den Kreis Recklinghausen. Diese Stelle finanziert der NABU-Kreisverband Recklinghausen e.V. aus eigenen Mitteln.

 

Aktuelles aus den Regionalbetreuerregionen:

Region Coesfeld, Steinfurt und Warendorf

Region Hamm, Märkischer Kreis und Unna

Region Recklinghausen

Weitere Informationen zum Projekt:
Bianca Barkow, Projektleiterin, Tel. 02821-5909905, bianca.barkow[at]naju-nrw.de.


Naju LsselStart Kindergruppe NAJU-Lössel- Foto: S. Jedamski

 

Ein Gespräch mit NAJU-Regionalbetreuerin Sandra Jedamski und Reinhild Altinger, NAJU-Gruppenleiterin für das NABU-Magazin Natur in NRW (NATZ).

Innerhalb von zehn Monaten ist es Sandra Jedamski, NAJU-Regionalbetreuerin für die Stadt Hamm, den Kreis Unna und den Märkischen Kreis gelungen, 17 neue Gruppenleiter/innen für die NAJU zu gewinnen. Daraus sind bereits sieben neue NAJU-Gruppen entstanden. Rund 74 Kinder und Jugendliche sind aktuell in den Gruppen organisiert und erleben mit der NAJU die Natur vor ihrer Haustür.
Eine neue Gruppe sind die „Grünen Helden“ aus Iserlohn. Sie wird von der Heilpädagogin Reinhild Altinger geleitet. Bianca Barkow, Leiterin des Projekts NAJU-Regionalbetreuer in NRW, sprach für die NATZ mit Sandra Jedamski und Reinhild Altinger.

NATZ: Sandra, was macht eine NAJU-Regionalbetreuerin?
Jedamski: Ich bin für die Suche und Unterstützung neuer freiwilliger NAJU-Gruppenbetreuer verantwortlich. Menschen, die Lust haben, gemeinsam mit Kindern oder Jugendlichen die Natur und ihre Umwelt zu entdecken, melden sich bei mir und wir treffen uns zu einem gemeinsamen Gespräch.

NATZ: Reinhild, Du leitest eine neue NAJU-Gruppe in Iserlohn, wie hast Du von der NAJU erfahren?
Altinger: Durch einen Aufruf von Sandra Jedamski in einer Informationsbroschüre über den NABU Märkischer Kreis, dass dringend NAJU-Gruppenleiter gesucht werden.

NATZ: Was hat Dich an der Aufgabe besonders gereizt?
Altinger: Ich bin als Kind direkt neben einem Naturschutzgebiet aufgewachsen. Das hat mich sehr nachhaltig geprägt. Durch meinen Hintergrund als Heilpädagogin habe ich erlebt, wie entfremdet Kinder heute von den jahreszeitlichen Rhythmen der Natur aufwachsen. Deshalb müssen wir Wege suchen, wie wir die Haltung und Werte, die hinter Bildung für nachhaltige Entwicklung stehen, für die nächsten Generationen selbstverständlich werden lassen. Die Gründung einer NAJU-Gruppe schien dafür ein guter Anfang zu sein.

NATZ: Wie lief das bei Dir ab?
Altinger: Zuerst habe ich mit Sandra Jedamski Kontakt aufgenommen und wir haben uns über die organisatorischen Abläufe abgestimmt. Dann habe ich mir konzeptionelle Gedanken gemacht und überlegt, welche Rahmenbedingungen mir sinnvoll erscheinen. Außerdem sollte die NAJU-Gruppe noch einen identitätsstiftenden Namen bekommen: „Grüne Helden“. Nachdem der Flyer und ein Elternbrief für Schulen formuliert war, ging es mit der Werbung los.
Es war anfangs schwieriger als gedacht. Die Gruppengründung fand statt mit einem „grünen Helden“, der ganz erfüllt und voller Ideen nach Hause ging. Beim nächsten Treffen waren es dann schon zwei, und nachdem zwei Artikel über die NAJU-Gruppe in der Zeitung erschienen, wuchs die Gruppe innerhalb eines Monats auf sieben Mitglieder zwischen sechs und zehn Jahren.

NATZ: Sandra, was hat Dich dazu bewegt, NAJU-Regionalbetreuerin zu werden?
Jedamski: Ich bin bereits seit fünf Jahren als Jugendreferentin beim NABU Märkischer Kreis tätig und leite selbst drei Kindergruppen. Darüber hinaus biete ich Naturexkursionen an Kindergärten und Schulen an. Kinder besitzen ein ganz natürliches Interesse daran, draußen zu toben und ihre Umgebung zu entdecken. Wenn sie in NAJU-Gruppen aktiv sind, haben sie viel weniger Berührungsängste im Umgang mit Pflanzen und Tieren in der Natur. Dafür brauchen wir aber Freiwillige, die gerne in der Natur sind und Lust haben, mit Kindern zu arbeiten. Diese Freiwilligen müssen gefunden und ausgebildet werden und das tue ich gerne.

NATZ: Was ist Dein Erfolgsrezept?
Jedamski: Ich bin offen für jedermann und jede Frau, die sich in der Kinder- und Jugendarbeit der NAJU einbringen möchte. Mit meiner eigenen Begeisterung für die Sache versuche ich andere Menschen anzustecken und das scheint ganz gut zu klappen.

NATZ: Welche Visionen hast Du für die NAJU-Zukunft?
Jedamski: Ich möchte in jedem Ort in meinem Einzugsgebiet eine Kinder-, Jugend- oder Familiengruppe gründen. Toll wäre es, wenn es Regionalbetreuer in ganz Deutschland gäbe und so noch viel mehr Kinder an die Natur herangeführt werden könnten.

NATZ: Wer hilft Dir, wenn Du fragen hast?Reinhild Altinger Naju Lsselgeschnitten
Jedamski: Wir sind mittlerweile ein Team von drei NAJU-Regionalbetreuern in NRW, die ja durch Dich, Bianca, vernetzt, beraten und mit Mustermaterialien ausrüstet werden. Das schöne an unserer Teamarbeit ist, dass wir uns gegenseitig austauschen und unterstützen. Jeder bringt seine Erfahrungen und Ideen mit ein und wir lernen voneinander. Motivierend finde ich auch das Gefühl, gemeinsam viel erreichen zu können. Dieses Gefühl möchte ich auch gern an die Gruppenleiter/innen in meiner Region weitergeben. 

NATZ: Reinhild, was kommt bei den Kindern besonders gut an?
Altinger: Sie wollen gerne etwas herstellen, z. B. Vogelfutter selber machen. Sie spielen gerne Fangspiele oder Rätselspiele bei  denen sie sich selber Fragen überlegen dürfen. Rituale, wie z. B.  eine gemeinsame Abschlussreflexion mit der Frage ,Was kommt heute in die Schatztruhe und was in den Papierkorb?‘, sind für viele Kinder auch sehr wichtig.

NATZ: Und was habt ihr in diesem Jahr noch vor?
Altinger: Wir werden ein Naturtagebuch aus selbstgeschöpften   Papier herstellen, eine Kräuterspirale bauen und eventuell eine Patenschaft für eine alte, vergessene Nutzpflanze übernehmen.

NATZ: Sandra, was bereitet Dir besonders viel Freude?
Jedamski: Ich habe besonders viel Freude, wenn ich mit meinen Kindergruppen unterwegs bin und die Kids so eifrig dabei sind, dass ich in dem Augenblick fast überflüssig bin. Schön ist auch  der Moment, wenn die von mir betreuten Gruppenleiter ganz allein mit ihrer neuen Gruppe losziehen. Dann haben sie es geschafft.

Fotos: NAJU Iserlohn-Lössel (oben) und Leiterin Reinhild Altinger (unten)

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