,,Wasser ist Leben'~, für viele Leute ein leicht dahergesagter Spruch, den sie nur selten mit Inhalt füllen können. Wasser ist das wichtigste Lebensmittel für uns Menschen. Wasser ist Transportmittel für Gifte. Wasser ist eine willkommene Abkühlung im Sommer. Wasser ist Kühlmittel für Kraftwerke. Wasser ist Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Wasser wird in Flussbetten eingeengt - wird zum Hochwasser, das zerstört

Also es gibt vieles über Wasser zu sagen. Doch eines steht fest, noch nie war Wasser so bedroht wie heute. Darum ist es auch bei diesem Thema wichtig, erst einmal wieder bei den Kindern ein ,,richtiges" Verhältnis zum Element Wasser herbeizuführen. Bei den Aktionen mit Wasser kann man einmal die Aktionen unterscheiden, die sich mit Wasser als Lebensraum beschäftigen und andererseits die Aktionen, die sich mit Wasserschutz als Umweltschutz befassen. Doch eigentlich ist beides nicht auseinander zuhalten. Wer sich um den Schutz von Wasser bemüht, muss in den eigenen vier Wänden - also auch im Gruppenraum - damit anfangen. Auch der Schutz von Gewässern als Lebensraum hat höchste Priorität bei Aktionen, die sich mit Wasser beschäftigen:

Bei der Gewässeruntersuchung ist darauf zu achten, dass das Ufer nicht zertreten wird, beim Boote-schwinmenlassen darf man keine Wasservögel stören usw.. Manche Aktionen widmen sich in besonderer Weise speziellen Arten des Gewässers (Amphibien...). Manch ein Spiel und manche Bastelidee haben wir aufgenommen, auch wenn sie nur im entferntesten an Wasser erinnert. Naturschutzkindergruppen dürfen nämlich nicht als bloße Orte der Wissensvermittlung missverstanden werden, vielmehr soll auch die gemeinsame Freude im Mittelpunkt stehen. Warum dann nicht mal ein Spiel spielen; umso besser wenn es noch etwas mit dem Thema zu tun hat. Na gut, genug Geblubber, steigt einfach ein in dieses wirklich sehr interessante Thema.

Wir erfinden ein Brettspiel

 

Material:

 

Schere, Malsachen, Brett als Unterlage, Papier, Pappe usw.

 

Vorbereitung:

 

Die Kinder sollen sich in Gruppen ein Spiel ausdenken, das sich mit dem Jahreszyklus des Grasfrosches beschäftigt. Dazu solltet Ihr zur Hintergrundinformation ein Infoblatt über den Jahreszyklus des Grasfrosches anfertigen

 

Durchführung:

 

Die einzelnen Gruppen denken sich eine Spielregel aus und überlegen, wie sie das Spiel gestalten wollen. Dann legen sie los und malen - in Teamarbeit - das Spielfeld, schreiben die Spielregeln, fertigen Spielfiguren an... Anschließend werden die Spiele gegenseitig vorgestellt und gespielt.

 

Anmerkung:

 

Diese Aktion sollte mehrere Gruppenstunden lang stattfinden. Die Spiele könnten ~ verschenkt werden oder einfach als Spiele für schlechtes Wetter dienen.

Material:

Pappe, Farben, Bestimmungsbuch für Wassertiere, Scheren, Kleber, Stifte, Mobiledraht oder Schaschlikspieße, Faden

Vorbereitung:

Eignet Euch aus der Literatur Wissen über Wassertiere an. Sprecht mit den Kinder darüber, welche Wassertiere sie kennen. Tragt alle Namen auf einem Stück Papier zusammen.

Durchführung:

Sucht aus der Literatur entsprechende Abbildungen der Tiere, und jedes Kind kann die Tiere abmalen und ausschneiden. Dann werden die Tiere buntgemalt und möglichst viele verschiedene Tiere zu einem Mobile zusammengefügt. Achtet darauf, dass viele ,Beutetiere" und wenig ,,Beutegreifer" dabei Verwendung finden.

Anmerkung:

Dieses Mobile sollte nicht nur eine schöne Raumdekoration darstellen, sondern vielmehr dazu anregen, sich mit den Nahrungszusammenhängen im Wasser zu beschäftigen. Bevor die einzelnen Tiere zu dem Mobile verarbeitet werden, könnten sie zu einem Nahrungsnetz zusammengelegt werden. Sprecht zusammen darüber, wie ein Gleichgewicht an Beute und Beutegreifern entstehen kann. Welche Folgen kann die Zunahme von Beutegreifern (z.B. Hecht durch Einsatz des Menschen) haben?

Material:

 

Alle möglichen, schwimmenden Naturmaterialien, Stoffreste, Tau- oder Wollreste, Schere, Säge, Draht, Zange,KIeber, Messer

 

Vorbereitung:

 

Sucht ein Gewässer, das ökologisch weniger wertvoll ist

(etwa einen Stadtteich oder Fluss). Sammelt zusammen alle möglichen

Materialien, die man zum Bau eines kleinen Modellbootes benutzen

kann.

 

Durchführung:

 

Hierbei ist der Phantasie der Teilnehmer völlig freien Lauf gelassen. Mit Segel oder ohne, ein Floßboot oder ein Kanu, jedem sein eigenes Boot.

 

Anmerkung:

 

Diese Aktion fällt unter die Rubrik ,,Basteln mit Naturmaterialien". Was früher selbstverständlich war, nämlich daß man sich selbst und mit

einfachsten Mitteln, die man in der Natur fand, etwas zusammenbaute, muss heute vielfach wieder den Kindern erst einmal schmackhaft gemacht werden. Im Zeitalter von Plastikraumschiffen, ferngesteuerten Modellbooten und computersimulierten Abenteuern

ist es wichtig, die Kinder wieder an das früher alltägliche Spiel mit Dingen aus der Natur heranzuführen. Im Rahmen des Schwimmenslassens der Boote kann man auch versuchen, die Geschwindigkeit von Fließgewässern zu bestimmen. Die Fließgeschwindigkeit eines Gewässers hat enorme Auswirkungen auf deren Tier- und Pflanzenwelt. Welche Arten leben in Gewässern mit welcher Fließgeschwindigkeiten (wie wär’s mit einer Collage?)?

Material:

 

Altes Fensterglas vom Glaser, Dichtungskleber für Glas (möglichst ein aquariumsfähiges Material aus dem Zoohandel), Schraubzwingen

 

Vorbereitung:

 

Skizze und Plan des zu erstellenden Aquariums anfertigen. Maße für die Glasscheiben ausrechnen. Glas am besten vom Glaser für ein paar Mark direkt richtig zuschneiden lassen. Scharfe Kanten an den Scheiben mit Schmirgelpapier glätten.

 

Durchführung:

 

Die Scheiben nach Eurem Plan zusammenkleben. Mit den Schraubzwängen festhalten und mit Büchern in Position halten. Lange trocknen lassen.

 

Anmerkung:

 

Auf diese Art und Weise kommt man zu einem preiswerten Aquarium, das man für viele Aktionen in der Gruppenarbeit benutzen kann. Als Minisumpf oder Minitümpel gestaltet, kann es für viele Beobachtungszwecke benutzt werden. Keine geschützten Arten wie Amphibien und Reptilien (auch Kleinfische) einbringen. Nur Pflanzen und Wirbellose einsetzen. Diese nachher auch wieder aussetzen.

Wir buddeln einen Teich

 

Material:

 

Teichfolie in entsprechender Größe, Gartengeräte (Spaten, Schaufeln, Schubkarren etc.), evtl. Lehm, ein geeignetes Gelände.

 

Vorbereitung:

 

Sucht ein Gelände, wo ein Teich angelegt werden kann (am besten abseits großer Bäume, um Nährstoffeintrag durch Laubabfall zu verhindern), holt Euch die Erlaubnis des Besitzers zur Anlage des Kleingewässers. Erkundigt Euch beim Kreis oder der Kommune, ob und zu welchen Bedingungen Zuschüsse gezahlt werden.

 

Durchführung:

 

Eine Teichanlage ist ein langfristiges Projekt, bei dem die gesamte Gruppe von Anfang an mit einbezogen werden sollte. Sprecht über die Bedeutung von Teichen und über seine Bewohner (s. auch die Geschichte über Dicki, den Frosch, wasser-G-1), evtl. kann zur Eisstimmung auf das Thema auch ein Besuch an einem bestehenden Teich erfolgen.

Die eigentliche Anlage sollte am günstigsten im Spätsommer erfolgen, da ist es noch warm und trocken. Bei der Teichanlage ist ein flach abfallendes Ufer (an zumindest einer Seite) und eine Tiefe von mind. 1 m in der Mitte (frostfrei!) einzuplanen (Aussehen 5. Querschnittskizze); evtl. können auch einzelne Absätze eingebaut werden.

Bei der Verwendung von Folie ist die Mulde, in der der Teich angelegt werden soll, von scharfen Gegenständen zu befreien und mit z.B. Sand auszulegen. Ein guter Fachhandel, der ohnehin beim Folienkauf beratend hinzugezogen werden muss, gibt aber auch hier Tipps!

 

Ansonsten kann auch - falls vorhanden - Lehm zur Abdichtung des WTeichbodens verwendet werden. Eine mind. 15 cm dicke Schicht wird dazu auf den Boden aufgebracht und festgestampft.

Es ist darauf zu achten, dass der Teichboden nicht zu nährstoffreich ist (bei Folien diese mit Sand bedecken). Zur Beimpfung des befüllten Teiches mit Kleinstlebewesen evtl. einen Eimer mit Teichwasser aus einem anderen Kleingewässer holen. Am besten tut Ihr nichts weiter und wartet ab, welche Pflanzen sich von alleine einfinden. Wenn Ihr nicht genug Geduld habt, könnt Ihr evtl. vereinzelt heimische Wasserpflanzen aus der Gärtnerei einsetzen (sie wachsen und vermehren sich schneller als man denkt!). Auf das Einsetzen von Fischen in jedem Fall verzichten (Durchwühlen des Wassers, Nährstoffeintrag durch Ausscheidungen, Fressen von anderen Teichlebewesen)! Ebenso sollten keine Amphibien (geschützt!) oder andere Wassertiere der Natur entnommen und in den neuen Teich eingesetzt werden. Wenn dieser optimal ist, werden sich die Tiere von alleine einstellen!

 

Anmerkung:

 

Die Bedeutung eines Kleingewässers wächst mit seiner Größe, doch auch ein kleiner Teich kann schon als Vogeltränke oder Lebensraum für Libellen einen großen Stellenwert haben. Geduld mit der Natur ist etwas, was insbesondere ein Teichbesitzer haben muss; oftmals dauert es einige Jahre, bis sich in dem Kleingewässer ein ökologisches Gleichgewicht einstellt, und manche Tiere stellen sich auch erst nach einiger Zeit ein. Dennoch ist bereits ein wenige Wochen alter Teich schon ein interessanter Beobachtungsort!
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